Dieser Beitrag handelt davon, dass die besten Ideen für eine Geschichte immer im ungünstigsten Moment kommen.
Vor ein paar Tagen stand ich unter der Dusche. Das Wasser plätscherte gerade fleißig an mir herunter, als sie auftauchte. Eine Idee! Das Problem war nur, dass ich klitschnass war und weder Zettel noch Stift in der Nähe hatte. Ich fand die Idee aber so toll, dass ich es irgendwie schaffen musste, sie mir zu merken. Also schrieb ich sie an die beschlagenen Glastüren der Dusche und hoffte darauf, dass ich sie nachher noch lesen kann.
Als ich mich abtrocknete, entdeckte ich das Wort „Reihe“ in mehr oder weniger lesbarer Form und schaffte es, mich innerhalb kürzester Zeit abzutrocknen, anzuziehen und zu einem Zettel zu stürmen in dessen Nähe ein Stift zu finden war. Der Titel für mein zweites Buch war gerettet und die Idee, diese Bücher in einer Reihe erscheinen zu lassen, auch.
Ein weiteres und für viele sicher bekanntes Beispiel ist die Bett-Idee. Es sollte kein Problem sein, einen Zettel oder einen Block mit einem Stift neben das Bett zu legen, damit man sich Gedanken und Ideen notieren kann, sollten sie denn auftauchen. Nein, das ist kein Problem. Das tatsächliche Problem ist es, dass diese Ideen immer nur dann auftauchen, wenn man Zettel und Stift vergessen hat! Und wenn ich 20 Tage beides bei mir habe, wenn ich schlafen gehe, dann bleibt der Zettel 20 Tage leer. Am 21. Tag aber, wenn ich nichts mitnehme, weil mir ja eh nichts einfällt, da sprudeln die Ideen plötzlich durch den Kopf und nehmen gar kein Ende. Man ist müde, will schlafen und muss dann noch mal losrennen, um alles zu notieren.
Solltest du das kennen, da gebe ich dir einen Tipp: denke niemals, dass du dir diese Idee – und wenn sie noch so genial ist – merken kannst, bis du wieder aufstehst, ohne sie aufzuschreiben. Ich bin mir sicher, dass du am nächsten Morgen keinen Schimmer mehr davon hast, was das für eine Idee war.
Ich habe es sogar schon geschafft, mitten in der Nacht in absoluter Dunkelheit, den Block in die Hand zu nehmen und alles aufzuschreiben. Am nächsten morgen war ich zwar überrascht, dass ich tatsächlich etwas auf den Zettel brachte, was man als Schrift bezeichnen konnte, zum dechiffrieren brauchte ich aber dennoch eine Weile. Aber das ist egal. Es geht darum, es aufzuschreiben, dann merkt man es sich eher und kann anhand von Stichworten die Erinnerung aufrufen.
Es gibt so viele Beispiele dafür. Du bist gerade bei der Gartenarbeit und deine Hände sind in der nassen Erde versunken. Oder du bist mit dem Auto unterwegs. Du unterhältst dich mit jemanden und kannst das Gespräch nicht unterbrechen und so weiter und so fort.
So ist das mit diesen Gedanken und Ideen, sie kommen und gehen und sie bleiben dir erhalten, wenn sie auf einem Zettel stehen.
Bis dann sagt
Eric Fisher